Auf einer Schiffsreise nach Europa lernt Walter Faber die junge,
attraktive Frau Elisabeth Piper kennen.
Walter beobachtet sie sehr genau, denn er erwähnt im späteren
Verlauf, dass er sich genau an Elisabeth erinnern kann, "Sie trug (ich erinnere mich
genau) einen schwarzen Pullover..." (S. 70 Z.16).
Von dem ersten Sichtkontakt an schaut er ihr des Öfteren beim
Ping-Pong spielen zu, "Ab und zu blieb ich wieder beim Ping-Pong
stehen, ..." (S. 71 Z.36).
Jedoch vermutet Walter Faber, dass sie einen Verlobten hat, er sucht
trotzdem ihre Nähe und als er für sie einen Ping-Pong-Ball aufhebt, wirkt es
so, als wolle er ihre Aufmerksamkeit bekommen. Eingestehen will Walter sich das
aber nicht, er betont dies mit folgenden Textpassagen: "ohne mich aufzudrängen"
(S. 72 Z.19). Später: "Ich
stellte ihr nicht nach." (S. 73 Z.30) und "Keinesfalls
wollte ich mich aufdrängen." (S. 83 Z.17).
Als Walter mit Elisabeth - er nennt Sie im weiteren Verlauf der
Lektüre „Sabeth“ Ping-Pong spielt, deuten einige Anzeichen darauf, dass Faber
auf Sabeths Begleiter eifersüchtig ist, "Ihr Partner vom Nachmittag,
ein Jüngling mit Schnäuzchen, spielte natürlich viel imposanter" (S. 73 Z.20). Die junge Sabeth bemerkt das natürlich
nach kurzer Zeit und meinte, er sei eifersüchtig (S. 74 Z.12).
Walter Faber und Sabeth kommen nun des Öfteren ins Gespräch,
Walter schwärmt ihr von Maschinen und sonstiger Technik vor.
Elisabeth erinnert ihn an seine Jugendliebe Hanna, auch wenn ihm
ein Vergleich der beiden an den Haaren herbeigezogen vorkommt, nach kurzer
Überlegung verwirft er den Gedanken. Sabeth findet ihn zunächst etwas seltsam.
Schließlich macht Walter Sabeth einen Heiratsantrag,
allerdings wird dieser nur kurz erwähnt und daher erscheint es etwas rätselhaft,
Sabeth beantwortet seine Frage auch nicht,"… und fragte, ob sie mich
denn heiraten würde.
Sabeth errötete.
Ob ich das ernst meinte?
Warum nicht?" (S. 95 oben).
Sabeth errötete.
Ob ich das ernst meinte?
Warum nicht?" (S. 95 oben).
Nach der Schiffsreise trennen sich die Wege der beiden, doch
Walter Faber geht mehrmals an den Louvre, in der Hoffnung Sabeth wiederzusehen,
obwohl er sich nicht wirklich für Kunst begeistern kann.
"Anderntags (Sonntag) ging ich an den Louvre, aber von einem
Mädchen mit rötlichem Roßschwanz war nichts zu sehen, dabei verweilte ich eine
volle Stunde an diesem Louvre." (S. 99 Z. 9 ff.)
Nach kurzer Zeit trifft er Sabeth wieder und lädt sie in die Oper
ein, ebenso begleitet er sie auf ihrer Reise nach Griechenland. Das ständige
"Kunstbedürfnis" von Sabeth ist für ihn als Techniker und
Rationalisten schwer zu ertragen, doch er ist trotzdem glücklich.
Auf S. 118 ff. erfährt Walter, dass Hanna die Mutter von Elisabeth
ist, er denkt darüber nach, dass Sabeth sein Kind sein könnte, aber beschließt
dann, dass sie Joachims Kind sein muss.
Walter will sich nicht weiter mit dem Gedanken beschäftigen und
will nicht wahrhaben, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit sein Kind ist, da
er sich mittlerweile in sie verliebt hat.
"Dabei dachte ich nicht einen Augenblick daran, dass Sabeth
sogar mein eignes Kind sein könnte. Es lag im Bereich der Möglichkeit,
theoretisch, aber ich dachte nicht daran. Genauer gesagt, ich glaubte es nicht.
(S. 118).
Auf der Reise meldet das Liebespaar sich in einem Hotel als "Miss Faber und Mister
Faber" (S. 122 Z.20) an.
Im kompletten Bericht beteuert Walter, dass er nicht wusste, dass Sabeth
sein Kind ist, sonst hätte er seiner Meinung nach anders gehandelt.
Somit beteuert er mehrmals seine "Unschuld".
Durch Sabeths Lebenseinstellung und seiner Liebe zu Sabeth lernt
Walter, Gefühle zuzulassen und zu zeigen. Die beiden Hauptfiguren verlieben
sich.
Aus ihrer Begegnung entwickelt sich eine Beziehung, obwohl sich
die beiden in ihren Interessen und in ihrer Weltanschauung deutlich unterscheiden.
Der Altersunterschied ist ebenfalls ein enormer Unterschied,
Elisabeth ist zum Zeitpunkt des Kennenlernens erst 20 Jahre alt und Walter 50.
Walter fallen immer mehr die Parallelen zu seiner Jugendliebe
Hanna Landsberg auf, die beiden Frauen haben die gleichen Interessen und sind
sich in ihrer Art sehr ähnlich, vielleicht einer der Gründe das Walter Faber sich
in die junge Frau verliebt.
Er spielt mit dem Gedanken, dass Sabeth seine Tochter sein könnte,
möchte aber sein Glück nicht in Frage stellen und redet sich ein das Elisabeth
definitiv nicht seine Tochter sein kann.
Viele Leser fragen sich wahrscheinlich wie es möglich sein kann,
dass man sich in seine eigene Tochter verlieben kann, jedoch lenkt die hübsche,
junge Frau Walter von seinen rationalen Gedanken ab und er verändert sein
Frauen- und sein Weltbild. Hanna ist Walters große Liebe und vielleicht
versucht er mit Sabeth seine verlorene Liebe neu zu erleben.
Francesca Koch, 06.07.2014
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen