Herzlich Willkommen auf meinem Blog zu unserer Schullektüre "Homo faber",

hier erfahrt ihr alles wissenswerte über den Roman "Homo faber - Ein Bericht" und über dessen Autor Max Frisch.


Viel Spaß beim durchstöbern,

über positive Kommentare, sowie Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.

Tagebucheintrag


27.06 in Athen:

Gestern widerfuhr etwas Tragisches:
Sabeth und ich verbrachten die Nacht draußen in Korinth, ich werde nie vergessen: das Meer, das zusehends dunkler wurde, blauer, violett, das Meer von Korinth und andere, das attische Meer, die rote Farbe der Äcker, die Oliven, grünspanig, ihre langen Morgenschatten auf der roten Erde, die erste Wärme und Sabeth, die mich umarmte, als habe ich ihr alles geschenkt (S.152.)
Ich bin erwacht, weil Sonne gewandert. Während ich ins Meer schwimmen ging, schlief Sabeth weiter. Plötzlich fing sie an zu schreien, ich wusste nicht weshalb, jedoch versuchte ich unverzüglich zu ihr zu rennen, vergaß dabei, dass ich nackt bin. Möglicherweise erschrak sie deswegen und dann geschah es: Sie fällt rücklings eine Böschung hinunter mit Sturz auf den Hinterkopf. Kurz darauf später sah ich erst die Bisswunde einer Schlange oberhalb ihrer linken Brust. Ich musste handeln! Ich sog das Gift aus und setzte alles daran sie so schnell wie möglich in ein nahegelegenes Krankenhaus zu bringen - wie üblich bei solchen Unfällen, sie musste doch mit Serum versorgt werden…
Ich muss wohl im Krankenhaus eingeschlafen sein, denn als ich erwachte, stand plötzlich Hanna am Fenster. Mein Schrecken, das Kind sei tot! Dann die erlösende Nachricht, Sabeth lebt. Was mich beruhigte: Die Mortalität bei Schlangenbissen beträgt drei bis 10 % (S. 130.) Die Konversationen mit Hanna waren sehr sachlich, obwohl wir uns über 21 Jahre nicht gesehen haben. Ich dachte sie wäre wütend auf mich. Später fuhren wir zu ihr, dort konnte ich wohnen. Am nächsten Morgen wollte ich Sabeth unbedingt sehen. Hanna wollte aber das wir vorher ein frisches Hemd für mich kaufen sollten. Gesagt, getan. Anschließend sind wir zum Unglücksort gefahren, um dort die Kleider der Verunglückten zu holen sowie meine Jacke und die Kamera. Ich kann noch gar nicht glauben was in den letzten 24 Stunden passiert ist: Erst der Unfall von Sabeth, dann das Widertreffen mit Hanna und dann erfuhr ich gestern Abend auch noch, das ich Walter Faber, der Vater von Elisabeth Piper bin!
Warum hat mir Hanna das so lange verheimlicht? Und dabei dachte ich die ganze Zeit Joachim wäre der Vater. Wir fuhren ins Krankenhaus, in dem wir von Dr. Eleutheropulas erfuhren, dass Sabeth kurz nach vierzehn Uhr starb. Ein weiteres Ereignis das ich nicht verarbeiten kann. Doch die Mortalität bei einer Viper liegt doch nur bei 3- 10 %. Sie sah so friedlich aus, als ob die schläft und gleich wieder aufwachen würde. Hanna wurde wütend und schlug mir ins Gesicht. Was jedoch nichts an dem Tot unserer geliebten Tochter änderte. Später stellte sich heraus, dass ich an dem Tot von Sabeth schuld gewesen bin. Denn die Todesursache war nicht der Schlangenbiss, sondern eine unentdeckte Schädelfraktur. Ob Hanna mir das jemals verzeihen kann?

Walter

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen